Folgenübersicht

Social Bots: So manipulieren Fake-Profile die öffentliche Meinung (Digital Discourse #1)

Ein ganz normaler Tag in den sozialen Medien. Ihr scrollt durch Euren Newsfeed, teilt ein paar Beiträge und checkt eure neuesten Follower. Ohne es zu merken, habt ihr dabei vielleicht mit einem Bot interagiert. Kein Mensch, sondern ein automatisierter Account, der programmiert wurde, um Meinungen von Nutzerinnen zu beeinflussen.

Dabei sind Social Bots weit mehr als harmlose Chatprogramme: Sie agieren strategisch in sozialen Netzwerken, mischen sich in politische Diskussionen ein und haben das Potenzial, den Ton und die Richtung öffentlicher Debatten zu verzerren. Sie kommen in zahlreichen Kontexten zum Einsatz, insbesondere in politischen Debatten, Wahlkämpfen und gesellschaftlichen Krisen. Doch wie genau funktionieren Bots und vor allem: Wie kann man sie erkennen?

In dieser Folge von „Digital Discourse“ nehmen Dr. Adrian Lüders und sein Team Social Bots unter die Lupe. Sie erklären ihre Funktionsweisen und zeigen auf, wie Bots in politischen und gesellschaftlichen Kontexten eingesetzt werden – von der US-Wahl 2016 über den Brexit bis hin zur Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg. Außerdem ist Dr. Magdalena Wischnewski vom Forschungszentrum “Trustworthy Data Science and Security” der Universitätsallianz Ruhr zu Gast. Sie erklärt, woran sich Bots erkennen lassen und warum Nutzer:innen besser darin sind, Bots zu erkennen, wenn diese nicht ihrer eigenen politischen Einstellung entsprechen.

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Digitaler Aufstand: Wie ein kleines Zeichen # die Welt bewegt (Digital Discourse #2)

Wie schafft es ein Symbol Millionen zu mobilisieren, ganze Regierungen herauszufordern und Gesellschaften zu verändern?

Hashtags sind weit mehr als nur ein Mittel zur Kategorisierung von Inhalten – sie sind Symbole des digitalen Aktivismus und können gesellschaftliche Bewegungen formen. Von #MeToo über #BlackLivesMatter bis #FridaysForFuture: Hashtag-Kampagnen haben Menschen weltweit mobilisiert, Aufmerksamkeit auf Missstände gelenkt und teilweise sogar politische Veränderungen angestoßen. Doch wie genau funktioniert das?

In dieser Folge von Digital Discourse analysieren wir die Mechanismen hinter Hashtag-Bewegungen. Wir schauen uns an, wie Hashtags die öffentliche Meinung beeinflussen, warum sie Identität stiften und welche Faktoren entscheidend sind, damit ein Hashtag-Protest über den digitalen Raum hinaus Wirkung entfalten kann.

Außerdem sprechen wir mit Tobias Schrimpf von der Universität Hohenheim über die Dynamik von Online-Protesten: Warum gelingt es manchen Bewegungen, echte Veränderungen zu bewirken, während andere schnell wieder verschwinden? Und welche Rolle spielt die Verbindung zwischen digitalem und physischem Protest?

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Online Stigmergie: Was Social Media Trends mit Ameisenstraßen gemeinsam haben (Digital Discourse #3)

Was hat der Bau eines Termitenhügels mit deinem letzten Onlinekauf gemeinsam? Warum ähneln virale Trends auf Social Media manchmal den Spuren eines Ameisenhaufens – und was sagt das über unsere digitale Gesellschaft aus?

In dieser Folge von Digital Discourse widmen wir uns einem faszinierenden Konzept aus der Insektenforschung: Stigmergie. Der Begriff beschreibt ein dezentrales Organisationsprinzip, bei dem Individuen indirekt über Spuren in ihrer Umwelt miteinander kommunizieren – ganz ohne zentrale Steuerung, ohne Plan, und dennoch mit erstaunlicher Präzision. Ursprünglich beobachtet bei Termiten und Ameisen, findet sich dieses Prinzip heute auch an einem ganz anderen Ort wieder: in unserem digitalen Alltag. Denn auch unser Verhalten in sozialen Medien folgt häufig stigmergischen Prinzipien. Wenn ein Video viral geht, eine Bewertung ein Produkt in den Rankings nach oben katapultiert oder ein Hashtag trendet, dann sind es oft nicht zentrale Entscheidungen oder bewusste Planungen, sondern digitale Spuren in Form von Likes, Shares und User-Ratings, die das Verhalten weiterer Nutzer:innen beeinflussen – ähnlich wie Pheromonspuren bei sozialen Insekten. Doch was passiert, wenn man dieses Prinzip auf uns Menschen überträgt?

Im Gespräch mit Dr. Megan Vine, Psychologin an der Universität Limerick, erfahren wir, inwieweit sich stigmergische Prinzipien auf soziale Medien übertragen lassen. Warum folgen Nutzer:innen bestimmten Trends und anderen nicht? Welche Rolle spielen Plattform-Algorithmen in der Verstärkung bestimmter digitaler “Pheromonspuren”? Und vor Allem: Wie beeinflussen diese Prozesse die Wahrnehmungen und Einstellungen von Nutzer:innen sozialer Medien?

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Digitaler Kulturkampf: Wie politisch ist unser Alltag? (Digital Discourse #4)

Was, wenn selbst dein Frühstück, dein Streaming-Abo oder deine Lieblingsschuhe plötzlich als politisches Statement gelesen werden? Wenn Alltag nicht mehr neutral ist, sondern zum Ausdruck deiner Haltung wird – und damit zum Zündstoff gesellschaftlicher Spaltung?

In dieser Folge von Digital Discourse fragen Dr. Adrian Lüders und sein Team: Wie politisch ist unser Alltag geworden – und was macht das mit uns als Gesellschaft? Denn Polarisierung zeigt sich längst nicht mehr nur in politischen Debatten. Sie findet mitten im Leben statt – beim Einkaufen, beim Grillen, beim Serienabend. Alltagsgewohnheiten werden ideologisch aufgeladen, Vorlieben und Konsumentscheidungen zu Markern politischer Identität. Was für die einen Ausdruck von Haltung ist, wirkt auf andere wie Provokation oder moralische Belehrung. Digital DIscourse schaut auf die Mechanismen hinter dieser Entwicklung – und wirft dabei auch einen Blick in die USA, wo sich demokratische und republikanische Lebenswelten kaum noch überschneiden. Der Soziologe Daniel DellaPosta zeigt in seinen Studien, wie tief politische Spaltung mittlerweile in Freizeit, Medienkonsum und Lebensstil eingreift. Doch wie sieht das in Deutschland aus?

Dr. Ole Kelm, Kommunikationswissenschaftler an der Universität Düsseldorf, erklärt im Interview, wie Konsumverhalten und politische Werte hierzulande zunehmend miteinander verschmelzen – und welche Rolle soziale Medien bei dieser Dynamik spielen.

Außerdem haben Annkathrin Sproeßer und Carolina Martens auf dem Campus nachgefragt: Wie nehmen Studierende politische Signale im Alltag wahr?

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#Yummy! Wie Soziale Medien unsere Ernährung verändern (Digital Discourse #5)

Wusstest du, dass ikonische Gerichte wie Pasta Carbonara, Döner Kebap oder Lachs-Maki allesamt Erfindungen des 20. Jahrhunderts sind?

Wie uns was wir essen, verändert sich ständig. Waren es früher vor allem Kriege, Kolonialismus, Handel und Migration, die unsere Essgewohnheiten prägten, sind es zunehmend die sozialen Medien. Ob #Foodporn oder #Cleaneating, Fusion oder authentisch, Soulfood oder Fine Dining – Plattformen wie Instagram und TikTok sind voller verschiedener Ernährungstrends. Dabei geht es längst nicht nur um Nährwerte, sondern auch um Lifestyle und Identität.

Um herauszufinden, welche Rolle soziale Medien für die spielen, die mitgestalten, was morgen auf unseren Tellern landet, waren Dr. Adrian Lüders und sein Team von „Digital Discourse“ auf dem New Food Festival am Campus der Universität Hohenheim – einer Startup-Messe für junge, innovative Food-Unternehmer:innen. Dabei haben sie vegane Foie Gras, Kaffee aus Vitalpilzen und Kombucha-Limonade probiert und mit Gründer:innen über den Einfluss von Ernährungstrends und die Relevanz digitaler Plattformen gesprochen.

Außerdem haben sie die Moderatorin und Startup-Beraterin Franziska Grabow getroffen, um einen Blick hinter die Kulissen des Online-Marketings zu werfen, und gemeinsam mit Gastro-Influencer und Pizzaiolo Nico Zingariello Pizza gebacken. Dabei haben sie auch gefragt: Wann ist eine Pizza eigentlich instagrammable? Und was macht ein gutes Food-Video aus?

„Digital Discourse“ verabschiedet sich mit dieser Folge in die Sommerpause und sagt: Chin-Chin und Bis bald!

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